Leerstandsmanagement und Industriebrachen

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Leerstandsmanagement und IndustriebrachenAusgangssituation bildet hier die Problematik der hohen Flächeninanspruchnahme in Österreich. Unter Flächeninanspruchnahme versteht man den Verlust biologisch produktiver Böden. Das geschieht durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch durch Veränderung für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Betriebsanlagen und ähnliche intensive Nutzungen. Im 3-Jahresmittel (der letzten 3 Jahre) wurde in Österreich jährlich eine Flächen in der Größe von Eisenstadt beansprucht. Solche Flächen sind meist mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt (versiegelt). Dadurch stirbt in diesen Bereichen das Bodenleben ab. Diese Abdeckung rückgängig zu machen und die Böden in ihrer Produktivität wiederherzustellen, ist ein sehr komplexer und aufwendiger Vorgang.

Es gehen wichtige Standorte für die Lebensmittelproduktion verloren, was wiederum die Unabhängigkeit der österreichischen Lebensmittelindustrie von globalen Importen beeinträchtigt. Der enorme Flächenverbrauch bringt auch eine Reihe von Folgewirkungen mit sich, die für eine lebenswerte Zukunft kritisch sind. Zum Beispiel gehen viele wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren, aber auch Erholungsorte für uns Menschen. Das auffällige Insektensterben fällt unter diesen Bereich (der Begriff Biodiversitätskrise wird hierbei öfter verwendet). Durch immer mehr Inanspruchnahme der Böden wird das Potenzial der Versickerung von wichtigem Regenwasser reduziert. Das verschärft wiederum die Gefahr von Hochwasser. Nebenbei kommt es zu Veränderungen im Kleinklima, Hitzeinseln in stark verbauten Gebieten sind hier beispielhaft zu nennen.

Hier findest du nähere Informationen und Statistiken: https://www.umweltbundesamt.at/boden

Um diesen Prozessen entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, sich als Region über die Wiederverwendung von brachliegenden und leer stehenden Gebäuden und Flächen Gedanken zu machen. Mit dieser Maßnahme werden in der KEM Murraum Leoben solche Flächen und Gebäude erhoben, die in weiterer Folge wiederbelebt und einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Dadurch wird der Flächenverbrauch verringert und Bauten auf der “grünen Wiese” vermindert. In weiterer Folge können durch eine sinnvolle Re-Aktivierung und Nutzung solcher Brachen wertvolle Ressourcen gespart werden. Wichtig ist hierbei der starke partizipative Ansatz. Gemeinsam mit der Bevölkerung und Besitzer:innen der Gebäude und Flächen wird an Umsetzungskonzepten gearbeitet.

Folgende Schritte sind hierbei geplant:

  • eine systematische Erhebung von Leerständen, aufgeteilt nach Wohnbauten, gewerblichen Objekten und Geschäftsflächen sowie Industriebrachen,
  • eine Analyse von Bedarfsszenarien und Abstimmung mit Leitbildern und der Raumordnung,
  • die Entwicklung von Szenarien zur Reaktivierung über einen partizipativen Prozess zur In-Wert-Setzung von Leerstandsflächen und Industriebrachen (Workshops mit einem partizipativen Prozess, Bürger:innenbeteiligung),
  • Konzepterstellung für ein Leerstandsmanagement
  • und Handlungsempfehlungen für die örtliche Raumplanung, bevorzugte Bebauung und Reaktivierung von innerstädtischen Arealen und Vermeidung von Neubauten auf der grünen Wiese.
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